Die Top-Ten-Songs im Mai 2023 bei Sounds & Books. U.a. mit Tristan Brusch, Arlo Parks, The Last Dinner Party, A.S. Fanning und Palila
ausgewählt von Gérard Otremba
Normalerweise schaue ich bei den Monatsabschlusslisten auf die Songs der in diesem Zeitraum veröffentlichten Alben und EPs. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. So der Fall mit der Liste der Top-Ten-Songs im Mai 2023, wo sich auf den ersten zwei Plätzen Lieder befinden, die bereist vor Mai erschienen sind, bis dato in keiner Liste erwähnt worden sind, sich durch heavy rotation enorm in der Vordergrund gespielt haben und die ich nicht unter den Teppich kehren kann. Ganz im Gegenteil gehören die Songs von Tristan Brusch und The Last Dinner Party zu den bisher besten des Jahres. Und letztendlich sind diese Monats-Top-Listen auch aktuelle Charts, weshalb sich immer mal wieder „ältere“ Songs neu beweisen können. In diesem Sinne wünsche ich
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viel Vergnügen mit den
Top-Ten-Songs im Mai 2023
1. Tristan Brusch: Baggersee
Dieser Song läuft hier in meiner Redaktionsstube seit der Albumveröffentlichung von „Am Wahn“ am 24.03. fast täglich, manchmal unzählige Male. Und weil bei der Erstellung der März-Top-Ten-Liste offenbar noch kein verwendbarer Youtube-Link zu finden war, wird die Ehrehrbietung des schönsten von sehr vielen schönen Songs dieses Albums hiermit nachgeholt. Die Erinnerung eines Todgeweihten während einer Chemo rührt mich jedesmal zu Tränen. Phantastischer Indie-Songwriter-Pop mit der bisher grandiosesten Melodie des Jahres. (Beitragsbild von Rebecca Kraemer)
2. The Last Dinner Party: Nothing Matters
Und weil noch nicht feststeht, ob dieses Jahr eine EP oder LP von The Last Dinner Party erscheint, auf der sich dann ihre Single „Nothing Matters“ eventuell befindet, muss ich auch den Song des Tages vom 25.04. in die Top-Ten-Liste im Mai 2023 aufnehmen. „Nothing Matters“ gehört zu den aufregendsten und charmantesten Pop-Rock-Debütsingles des Jahres, die hier fast so häufig lief wie „Baggersee“. Das britische Quintett hat mein Herz im Sturm erobert und startet hoffentlich eine atemberaubende Karriere.
3. A.S. Fanning: Mushroom Cloud
Wer sich an Scott Walker, Rufus Wainwright oder Richard Hawley orientiert und dabei eine so verdammt gute Figur wie A.S.Fanning abgibt, hat seinen Platz auf dem Treppchen der Liste der Top-Ten-Songs im Mai 2023 redlich verdient. Der Titelsongs seines am 26.05. veröffentlichten neuen Albums, eines „melancholischen Meisterwerks“, um hier den Kollegen Werner Herpell zu zitieren, hat es mir am heftigsten angetan.
4. Michael Moravek: Black Is My Favorite Color
Und möchte man fernab aller bekannten Americana-Folk-Songwriter gute Musik dieses Genres genießen, muss man zu Platten von Michael Moravek greifen. Das soulige „Black Is My Favorite Color“ heißt mein Lieblingssong aus dem ebenfalls am 26.05. erschienenen Album „Dream“.
5. John Southworth: Down In The Under
Bei „Down In The Under“ aus „When Your’re This, This In Love“ begibt sich John Southworth auf die Spuren von John Lennon. Edles Seventies-Songwriter-Handwerk.
6. Kaufmann Frust: Pausenraum
Wer so klingt wie Blumfeld in den besten Tagen, findet selbstverständlich Einlass in meinen Top-Ten-Songs im Mai 2023. Das Stuttgarter Indie-Quartett klingt auf „Pausenraum“ genau so und bereitet mir eine Gänsehaut nach der nächsten. Die dazugehörige Platte „Im Blau“ ist am 05.05. erschienen.
7. The Milk Cartoon Kids: North Country Ride
Eine sichere Bank im Folk-Americana-Country-Gerne ist das Duo The Milk Carton Kids. Auf „I Only See The Moon“ vielleicht sogar so sicher wie nie zuvor. Einfühlsam und harmonisch. Und nun purer Sechsminuten-Genuß mit „North Country Ride“.
8. Arlo Parks: Dog Rose
Und dieser prächtige Indie-Pop-Song gehört zu den besten Tracks aus Arlo Parks‘ aktuellem Longplayer „My Soft Machine“.
9. Palila: Restless
Die hymnischste aller Hymnen aus dem am 19.05. veröffentlichten Album „Mind My Mind“ der Hamburger Indie-Rock-Band.
10. Deep Dyed: Memory Starts To Bloom
Eine weitere Hamburger Formation beschließt die Liste der Top-Ten-Songs im Mai 2023. Von der Indie-Pop-Rock-Band Deep Dyed wird zukünftig noch viel die Rede sein. Das Debütalbum „Unmade Beds“ hat schon mal voll überzeugt. Und „Memory Starts To Bloom“ strahlt uns entgegen.